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RiggingHera: Mein Trip in den Pott Dortmund Bochum Wuppertal

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Tag 2

Der Donnerstag war für mich ein ganz besonderer Tag. Heute würde ich für meine Freunde PyrSalomon und Parva Magna den Workshop „intuitives Fesseln“ geben. Dazu hatte ich mir etwas ausgedacht: Eine alte Klassenkameradin, die ich seit 15 Jahren nicht gesehen hatte, war vor einigen Jahren nach NRW gezogen. Über Facebook waren wir locker in Kontakt geblieben, auch wenn ich nicht wusste, wie viel sie über meinen beruflichen Werdegang wusste. „Ich habe da ein Attentat auf dich vor“, hatte ich ihr angekündigt, und auf die Nachfrage, was ich denn vorhätte fragte ich nur „darf ich dich überraschen?“ und sie willigte ein.
Als der Workshop begann wussten alle Beteiligten zumindest, dass es hier heute um Seile ging – bis auf meine Schulkameradin Alex. Wir sprachen zunächst über die verschiedenen Hintergründe und Motivationen jedes einzelnen zu fesseln. „Es geht hier heute darum Emotionen bei eurem Gegenüber auszulösen“, erklärte ich den anwesenden Riggern. Und wie könnte man das besser demonstrieren als an jemandem, der bislang weder jemals gefesselt worden war, noch von sich aus den Wunsch danach verspürte.
Was dann passierte was faszinierend. Ich zeigte gewisse Dinge und erklärte die Details, auf die es ankam. Nicht mal eine halbe Stunde war vergangen, nachdem ich der erschrockenen Alex erklärt hatte, dass ich sie nun gleich fesseln würde, ihr die Überraschung und Anspannung nur zu deutlich anzumerken war bis sie schließlich sich er- und hingebend in den Seilen hing und lernte wie es sich anfühlt zu fliegen. Es waren die kleinen Momente; die Gesichtsausdrücke, die Atmung und das sich Fallenlassen was diese Bondage so besonders und einzigartig machte, das Spiel von Führen und Geführtwerden, das Halten und das sich Fallenlassen.
Wir ließen den Abend in ruhiger Atmosphäre, entspannt und mit viel Seil und Bondage ausklingen.

Tag 3

Der Freitag wird nicht gerade als mein Glückstag in die Geschichte eingehen. Nach einem entspannten Frühstück fuhr ich von meinem Quar**** in Wuppertal nach Dortmund. Hier hatte ich mich mit einem potentiellen Sub zum Essen verabredet. Es regnete und die Straßen waren glatt. Kurz bevor ich ihn traf passierte das Unglück: Ich rutschte weg und knickte mit meinem Fuß unglücklich um. Zwar rappelte ich mich schnell wieder auf, aber es war schnell klar: Bänderriss oder –anriss. Auftreten mit dem Fuß war nicht mehr denkbar. Beim gemeinsamen Mittagessen konnte ich mich vor Schmerz kaum auf das Gespräch konzentrieren. Ich rief Parva Magna an, die nur 1 km entfernt wohnt, und fix kam sie mit einem paar Krücken im Auto angefahren und lud mich ein. Den Nachmittag verbrachte ich mit einem Kühlakku auf ihrer Couch.
Ich entschied mich, trotz Schmerzen, am Abend dennoch den BTR im Bedo-Studio zu besuchen. Immerhin war dies eines der Highlights meiner Ruhrpott-Reise und ich hatte mich sehr darauf gefreut. Mit meinem Krücken humpelte ich also die Treppe hinauf.

Der BTR (Bondage Treff Ruhrgebiet) war gut besucht mit ca. 25 – 30 Personen. Gegen 20 Uhr war Treffen, um 21 Uhr gab der Stammtisch-Leiter Thorsten eine kurze und unterhaltsam gestaltete Einführung für Bondage-Neulinge und zeigte einige einfache und leicht nachzumachende Knoten.
Ich schnappte mir im Laufe des Abends zwei der anwesenden Jungs und verknotete sie, einen am Boden und einen in einer Teil-Suspension, da eine komplette Hängebondage mit meinem schmerzenden Fuß so nicht möglich gewesen wäre – ein bisschen festen Stand brauche ich dafür schließlich schon.

Das Bedo-Studio empfand ich als genauso schön, wie ich es von meinem letzten Besuch für den Filmdreh „Angespuckt! - Im Himmel der Schmerzen“ im Jahr 2013 in Erinnerung hatte und die Teilnehmer des BTR erlebte ich durchweg als aufgeschlossen und freundlich. Lediglich vom Gastgeber Thorsten war ich ein wenig enttäuscht. Dieser schien es nicht für nötig zu erachten, neuen Besuchern, wie ich einer war, mal ein „Hallo“ entgegenzubringen; ich hatte im Gegenzug fast den Eindruck ihm läge nichts an neuen Bekanntschaften, da er so geschäftig war, dass es mir nicht möglich war ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Ich für meinen Teil erachte es als Selbstverständlichkeit neue Besucher meines eigenen Bondage-Treffens auf Mallorca freundlich zu begrüßen und zumindest ein paar Worte mit ihnen zu wechseln. Dies wird scheinbar nicht überall so gehandhabt.