Unglaublich langsam fing er tatsächlich an, sich meinem Gesicht zu nähren. Diesen Moment empfand ich beinahe als aufregender als das darauf Folgende. Ich merkte, wie mein Herz anfing auf das übelste heftig zu pochen und ich konnte nur noch denken: Endlich, oh Gott, jetzt ist es endlich soweit! Ich kann endlich den Jungen küssen, auf den ich seit 3 Jahren stehe und seit Monaten über alles liebe! Aber aufgeregt war ich nicht. Also es war natürlich ein sehr aufregender Moment! Aber was ich sagen will, ist, dass ich nicht nervös war, weil ich Angst hatte irgendetwas falsch zu machen.
Jedenfalls rückte er immer näher, sein Mund bewegte sich auf meinen zu und schließlich berührten sich unsere Lippen...
Das erste, was ich in diesem unbeschreiblichen Moment getan habe, war, ihm voller Glück um den Hals zu fallen. Eng umschlungen standen wir nun da und wir küssten uns aufs Zärtlichste. Er hielt mich fest mit einem Arm, mit seiner anderen Hand strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Wir hörten kurz auf und tauschten einen verliebten Blick aus, dann fuhren wir fort. Er fing an mit seiner Hand durch mein braunes Haar zu streichen und meine Wangen sanft mit seinem Finger zu liebkosen. Es war über die Maßen kalt und mein Knie hörte nicht auf zu zittern. Dies spürte er natürlich, da unsere Körper recht nach beieinander waren. Deshalb zog er mich mit seinen kräftigen Armen näher an sich, ich spürte seine Körperwärme und unsere Küsse wurden immer leidenschaftlicher.
Plötzlich begann es an diesem eher ungemütlichen Januartag zu regnen. Zunächst einzelne Tropfen und anschließen in Strömen. Doch dies störte uns kein bisschen, obgleich es beinahe unerträglich kalt, ja fast schon schmerzhaft war, wie die kühlen Tropfen auf unsere Gesichter fielen. Ich kuschelte mich noch mehr an ihn und seine braune, flauschige Jacke und so standen wir 1 oder 2 Stunden da-Kurz vorm Erfrieren, bei strömendem Unwetter, völlig durchnässt und gleichzeitig doch die glücklichsten Menschen auf dem Planeten. Keiner von uns sagte etwas, wagte auch gar nicht erst durch ein Wort diesen wunderschönen Moment zu stören.
Still genossen wir einfach diese Augenblicke. Arm in Arm, zärtlich umschlungen, auf den Fluss blickend und den Regentropfen lauschend.
Dies war der bisher schönste Moment meines Lebens-Mein 1. Kuss.